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Elefantengehege Zoo Basel

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Die Aussenlagen sind gedacht als Landschaft mit savannenartiger Anmutung. Wesentlich geprägt wird dieses Psychotop von grossen, an Baobabs erinnernde Baumstrukturen. Stammabstraktionen aus Spritzbeton sind mit grosskronigen Bäumen bepflanzt. Nebst Begrünung und Beschattung fungieren die Elemente als Abgrenzung. Daneben gibt es einen rein funktionalen Hintergrund: Ohne Zäune und elektrische Schutzmassnahmen sind diese Grünstrukturen ausserhalb der Rüsseldistanz.

Die heute den Ort mitprägenden Rundfelsen, Kopjes genannt, der angrenzenden Gepardenanlage werden typologisch in unterschiedlichen Grössen in die Elefantenanlage und deren Umgebung integriert. Sie binden und gliedern die beiden Anlagen. Die Anlage ist in drei Kompartimente unterteilt. Neben einer Bullenanlage entstehen zwei weitere für die Kühe.

Anstelle der üblichen schweren Zaun- und Gitteranlagen sind vertikale, poller- oder stammartige Stahlelemente in Entwicklung. Diese werden in elefantensicherer Distanz zueinander gesetzt oder tragen in loserer Aufreihung diskrete Schlaffseile. Auf eine übliche Elektrifizierung wird auf der Basis der Zoointernen Grundsätze gänzlich verzichtet. Diese Poller brechen die Horizontalität der Anlage und stellt die Verbindung zur Baumebene dar.

Bodenbeläge sind ein Thema, welches explizit über die Stufungen zu den begehbaren Gräben  und die Hartflächen ihren Ausdruck finden. Die Grabenwände sind nötige funktionale Terrainabstützungen, dienen als Aussenabgrenzung ohne Sichtbehinderung zu den Besuchern. Die Materialisierung ist übergreifend verwoben. Unterschiedliche Substrat- und Sandbeläge bieten den Tieren diverse Beschäftigungsmöglichkeiten.

Neu sind grosszügige, in die Grabenalagen integrierte Bäder. Das neue Fütterungskonzept animiert die Elefanten wie im natürlichen Lebensraum zu aktivem Suchen. Gesammthaft an ca. 40 Stellen wird für die Tiere zu unvorhersehbaren Zeitpunkten Futter angeboten. Gesteuerte Futterautomaten – diskret in die gebauten Strukturen integriert – sind ergänzt durch Rauhfuttergalgen, Astlager und publikumsorientierte Futterplätze. Die Elefanten werden vergesellschaftet mit den Geparden – ein Versuch – wie auch mit Störchen und Perlhühnern gehalten.

Ort: Binningerstrasse 40, Basel, Schweiz
Realisation: 2014–2017
Bauherr: Zoologischer Garten Basel AG
Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan
Architektur: Peter Stiner Architekt, Basel
Fotografie: Torben Weber