November 6, 2025
1507 Viaduktraum Mitte Zwicky Dübendorf
1507 Viaduktraum Mitte Zwicky Dübendorf
Ort:
Dübendorf Zürich, Schweiz
Bauherr:
Zwicky, Pensimo
Art des Auftrags:
Direktbeauftragung,
Projektphasen:
Projektierung 2016 – 2017; Ausführung 2017 – 2020
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Möbel:
Studio Vulkan mit Winfried Schneider Produkt Design
Architektur:
ZANONI Architekten, Voelki Partner Architekten
Fotografie:
Studio Vulkan, Daniela ValentiniDetails:
Stadtraum im Wandel
Im ehemaligen Zwicky-Areal in Dübendorf wurde mit dem Viaduktraum das neue Zentrum eines sich wandelnden Wohn- und Gewerbequartiers geschaffen. Durch seine direkte Anbindung an die Tramhaltestelle Neugut im Norden sowie die fußläufige Verbindung zum Bahnhof Stettbach im Süden fungiert dieser Ort nicht nur als räumlicher Knotenpunkt, sondern prägt wesentlich die Identität und Adressbildung des Quartiers.
Der Viaduktraum steht sinnbildlich für die Transformation des gesamten Areals: Ein vormals durch Industrie und Verkehrsinfrastruktur geprägter Raum wird zur lebendigen Mitte urbanen Lebens. Was einst als Rückseite des Quartiers wahrgenommen wurde, erfährt durch die Integration gemeinschaftlicher Spiel- und Aufenthaltsflächen eine funktionale und atmosphärische Aufwertung – hin zu einem Treffpunkt und einer zentralen Drehscheibe zwischen den neu entstandenen Baufeldern.
Ein großzügiger „Belagsteppich“ aus großformatigen Betonplatten folgt der linearen Struktur des Viadukts und schafft eine klare räumliche Geste. Das unregelmäßig offene Fugenmuster differenziert den Raum zusätzlich, indem es kleinteilige Nischen für Grün- und Kiesflächen eröffnet. Im nördlichen Bereich, wo sich das Viaduktbauwerk aufspaltet, weitet sich das Belagsmuster auf und rahmt eine innenliegende Grünfläche, die als ruhiger Gartenraum fungiert.
So entsteht eine zusammenhängende, urbane Platzfläche, die – in Kontrast zur technischen Härte der umgebenden Infrastruktur – durch Durchgrünung, punktuelle Möblierung und feine Oberflächenstrukturen eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Die starke physische Präsenz des Viadukts sowie die rahmenden Wohn- und Gewerbebauten lassen die Grenze zwischen Innen- und Außenraum unter dem Viadukt verschwimmen.
Dieses fließende Raumverständnis wird durch das spielerische Einfügen von wohnhaften Gestaltungselementen – wie einem überdimensionierten Sofa und einer Stehleuchte als Freiraummobiliar – bewusst überzeichnet. Sie
verleihen dem Ort eine klare Identität: Der Viaduktraum wird zum „Wohnzimmer“ des Quartiers – ein öffentlicher Raum, lebendig, wandelbar und tief in der Alltagskultur verankert.