November 6, 2025
6049 Böckinger Straße Zuffenhausen-Stuttgart
6049 Böckinger Straße Zuffenhausen-Stuttgart
Ort:
Stuttgart, Deutschland
Projektphasen:
Wettbewerb 2020, 1.Preis; Geplante Realisation 2026/2027
Bauherr:
Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH – SWSG, unter Mitwirkung der Evangelischen Gesellschaft – EVA
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Architektur:
Hild und K Architekten
Visualisierung:
Hild und K Architekten
Link:
https://www.swsg.de/boeckinger-strasse.html
Details:
Urbane Kanten und Grünes Herz
Das neue IBA’27-Quartier im Stuttgarter Osten nimmt in seiner Baustruktur Bezug auf die hofbildenden Zeilenrandbebauungen des umliegenden, mischgenutzten Stadtteils. Mehrere Punkthäuser fassen den Straßenraum der Böckinger Straße nach Süden und definieren den Eingang ins neue Quartier. Die Kopfbauten der Wohnbebauung bilden das nördliche Gegenüber. Zwischen diesen spannt sich der gemeinschaftlich genutzte Innenraum auf. Das gesamte Areal fällt topographisch nach Norden hin ab, was in unterschiedlichen Erdgeschoss-Höhen der Gebäude und bewegten Freiräumen resultiert
Anstelle gewerblicher Nutzungen formen gemeinschaftlich genutzte und sozial verbindende Strukturen das Zentrum des Viertels. Ein Gebäude der evangelischen Gemeinde, ein Wohnheim für alleinstehende Männer sowie der zugehörige, alteingewachsene Quartiersgarten werden erhalten und bilden das grüne Herz der neuen Nachbarschaft. Das Quartier erhält eine klare, dichte Stadtkante und innere Entwicklungspotenziale. Es entstehen Schwellen zwischen dem öffentlichen Binnenraum und den Wohnhöfen. Die Bebauung fasst die Räume über Versätze und eröffnet zugleich immer wieder Blickbeziehungen ins Tal und in die umliegenden Stadträume.
In diesem besonderen Kontext baut das neue Quartier seine eigene Identität über starke Bezüge zu vorhandenen Qualitäten auf. Gefasst vom Straßenraum der Böckinger Straße im Süden und der öffentlichen Grünverbindung im Übergang zu den Kleingartenstrukturen im Norden, entsteht eine zentrale Freiraumstruktur, die Bestandsgebäude und vorhandene Gartenräume gleichermaßen einbettet und die neue Mitte des Quartiers bildet.
Analog zu einer Kleingartenanlage wird die Freifläche durch ein hierarchisches Wegenetz in unterschiedlich nutzbare Teilbereiche gegliedert. In dieses Grundraster sind die neuen und bestehenden Wohngebäude, die Kleinarchitekturen und die vorhandenen Gartenräume eingebunden. Gemeinschaftlich nutzbare Freiflächen, Spiel- und Streifräume, kleine Plätze und öffentlich zugängliche Grünflächen sind über ein System aus Mäuerchen, Treppen und Rampen miteinander vernetzt. Unterschiedliche Bodenbeläge markieren subtil die einzelnen Bereiche.
Das übergreifende, prägende Element der Pergola verbindet das heterogene Quartier auf der Gestaltungsebene. Pergolen markieren wichtige Treffpunkte, Aufenthaltsbereiche und Aussichtsterrassen in der neuen Nachbarschaft. Weite Abschnitte der Freianlagen sind nicht versiegelt, sondern als offen chaussierte oder begrünte Flächen der Retention und Versickerung von unbelastetem Niederschlagswasser vorbehalten.