November 6, 2025

6016 Flughafen München Air Site

6016 Flughafen München Air Site

Ort:
München, Deutschland

Projektphasen:
Städtebauliche Studie 2017; Realisierung BA1 2022

Bauherr:
Flughafen Gesellschaft München

Landscape Architecture:
Studio Vulkan

Architektur:
KCAP Architects&Planners

Visualisierung:
KCAP Architects&Planners

Fotografie:
Daniela Valentini, Studio Vulkan

Details:

Städtebaulicher Rahmen trifft landschaftliche Erzählung

Mit der Entwicklung des LabCampus entsteht direkt am Flughafen München ein neuer Innovationsstandort auf insgesamt 500.000 m² – ein Ort für unternehmens- und branchenübergreifende Gewerbenutzungen mit hoher gestalterischer und funktionaler Ambition. Eingebettet in ein Umfeld, das durch Flughafeninfrastruktur, Autobahnen und S-Bahn-Trassen geprägt ist, besteht ein besonderes Bedürfnis nach einer eigenständigen und identitätsstiftenden Freiraumqualität.

Der Landschaftsraum der Münchner Schotterebene und der Isar als Hauptalpenfluss bildet das narrative und gestalterische Fundament dieser neuen Identität. Der oft gesichtslosen Struktur von Infrastrukturelementen wird ein kraftvolles, ortsspezifisches Bild entgegengesetzt – ein Bild, das sich in die Erinnerung der Nutzer:innen einschreibt und dem LabCampus über seinen Freiraum eine unverwechselbare Markenidentität verleiht.

Zentrales Rückgrat dieser Erzählung ist der Isarboulevard – die neue Adresse und Erschließungsachse des LabCampus. In Anlehnung an den Lauf der Isar schlängelt er sich durch die vier Gewerbecluster, folgt den Bewegungsströmen der Fußgänger:innen und fungiert zugleich als Quartierspromenade, Alltagsweg und symbolischer Catwalk. Verschiedenartige Formate und Farbnuancen der Bodenplatten markieren diese Funktionsebene und machen sie lesbar.

Begleitet wird der Boulevard von üppig bestockten Pflanzinseln, deren Vegetation an die Auenlandschaft der Isar erinnert. Diese Volumen brechen den Maßstab des urbanen Freiraums und verwandeln die funktionale Erschließungsfläche in ein lineares Parkband mit atmosphärischer Aufenthaltsqualität. Klein- und Großgehölze, kombiniert mit ausgewähltem Stadtmobiliar, schaffen schattige, beruhigte Zonen für Rückzug und Begegnung.

Durch das bewusste Belassen einzelner identitätsstiftender Bestandteile sowie das gezielte Einfügen neuer „Fremdkörper“ entstehen im Verlauf des Boulevards vielschichtige Brüche. Diese Übergänge prägen die Charaktere der jeweiligen Gewerbecluster und tragen zur räumlichen und atmosphärischen Vielfalt des Isarboulevards bei – ein Freiraum, der nicht nur verbindet, sondern erzählt, kontrastiert und prägt.