November 6, 2025
2651 Strassenkonzept Sulzerareal Winterthur
2651 Strassenkonzept Sulzerareal Winterthur
Ort:
Winterthur, Schweiz
Auftragsart:
Studienauftrag, Empfehlung zur Weiterbearbeitung
Bearbeitungszeitraum:
2022-
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Verkehr &Tiefbau:
B+S AG
Visualisierungen:
Atelier Brunecky
Fotografie:
Studio Vulkan
Details:
Grüne Achsen für eine Velostadt
Das Stadtbild von Winterthur wird wesentlich durch die historisch gewachsenen, übergeordneten Verkehrsachsen Tössfeldstrasse und Zur Kesselschmiede geprägt. Ihre Neugestaltung – insbesondere die Einführung einer mittig verlaufenden Baumallee – markiert ein zentrales Ziel im Transformationsprozess hin zur „Velostadt Winterthur“. Diese Umgestaltung stellt nicht nur eine ästhetische Aufwertung dar, sondern stärkt den öffentlichen Raum für den Fuß- und Radverkehr und fördert damit den nachhaltigen Mobilitätswandel.
Das zentrale grüne Band mit einer Baumreihe im Straßenraum fungiert als prägendes Element und vermittelt die Idee einer „grünen Straße“, in der Natur und städtische Infrastruktur in einen neuen Dialog treten. Dieses
Konzept kann als Modell für weitere zentrale Radverbindungen dienen und langfristig zur Steigerung der urbanen Lebensqualität beitragen. Darüber hinaus verändert die Neugestaltung die Wahrnehmung des angrenzenden Sulzerareals, indem sie das bislang dominante industrielle Erscheinungsbild relativiert. Der Fokus verschiebt sich hin zu einer grüneren, lebensnahen und menschengerechten Stadtentwicklung. Das grüne Band generiert dabei nicht nur ökologische, sondern auch soziale und städtebauliche Qualitäten.
Zur ökologischen und klimatischen Resilienz trägt auch der Einsatz innovativer Baumaterialien bei, wie etwa wasserspeicherfähiger Betonsteine, die durch Verdunstung an heißen Tagen zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen.
Im Kontrast dazu bleiben die Pionier- und die Jägerstrasse in ihrer Gestaltung bewusst traditionell und nehmen Bezug auf die gewachsene städtebauliche Struktur. Die Pionierstrasse folgt dem Typus der klassischen Stadtstraße, geprägt durch eine gleichmäßige räumliche Fassung mit beidseitigen Baumreihen, die den Straßenraum gliedern und atmosphärisch aufwerten. Die Jägerstrasse hingegen entspricht dem Typus einer vielfältigen Quartierstraße, an die unterschiedliche Gebäudetypen und Freiräume anschließen. Hier reagiert die Gestaltung mit versetzt angeordneten Baumpaketen auf die heterogenen Raumsituationen und schafft eine flexible und differenzierte Nutzung des Straßenraums.
Diese differenzierte Herangehensweise an die Gestaltung öffentlicher Räume spiegelt die jeweils spezifischen Anforderungen und Charakteristika der unterschiedlichen städtischen Kontexte wider.