November 6, 2025

2637 Freiraumkonzept Romanshorn

2637 Freiraumkonzept Romanshorn

Ort:
Romanshorn, Schweiz

Auftragsart:
Grün- und Freiraumkonzept

Bearbeitungszeitraum:
2024–2025

Auftraggeber:
Gemeinde Romanshorn

Planungsteam:
Studio Vulkan, Zimraum Raum + Gesellschaft

Fotografie:
Studio Vulkan

Details:

Von grauer Infrastruktur zur grünen Stadtlandschaft

Das Grün- und Freiraumkonzept für Romanshorn ist ein zukunftsgerichteter strategischer Plan, der die Entwicklung und Nutzung öffentlicher Räume über die klassische Freiraumplanung hinaus denkt. Es fungiert als integratives Koordinationsinstrument zwischen Fachbereichen wie Tiefbau, Verkehr, Umwelt, Hochbau sowie sozialen Akteur:innen, mit dem Ziel, eine lebenswerte, klimaresiliente und sozial gerechte Stadtstruktur zu fördern.

Eine umfassende Analyse zeigte, dass das Potenzial öffentlicher Räume in Teilen des Stadtgebiets bislang ungenutzt oder nur unzureichend ausgeschöpft wird. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde ein Freiraumportfolio entwickelt, das konkrete Maßnahmen für eine qualitätsvolle Weiterentwicklung vorschlägt – orientiert an lokalen Nutzungsbedürfnissen und räumlichen Gegebenheiten.

Kernstück des Konzepts bilden Leitbilder für unterschiedliche Straßentypologien. Sie definieren Elemente und Begrünungen differenziert nach Lage, Funktion und städtebaulichem Kontext. Ein besonderer Fokus liegt auf der Transformation von Straßen- und Parkplatzflächen in vielfältig nutzbare und qualitätsvolle Aufenthaltsräume. In diesem Zusammenhang werden exemplarisch Projekte wie Bahnhofstraße und Bahnhofplatz weiterentwickelt, um die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum signifikant zu erhöhen.

Die Umsetzung erfolgt etappenweise und beinhaltet unter anderem klimaangepasste Bepflanzungskonzepte, die Schaffung verkehrsberuhigter Zonen sowie neue, durchgrünte Stadträume. Ein zentrales Anliegen ist dabei die mikroklimatische Verbesserung – etwa durch die Entsiegelung überhitzter Flächen, den Einsatz wasserdurchlässiger Beläge und die Integration wasserspeichernder „Klimabetonsteine“. Diese fördern nicht nur die Versickerung bei Starkregen, sondern begünstigen durch Verdunstungseffekte auch die lokale Abkühlung – ein wesentlicher Beitrag zur städtischen Klimaanpassung.