November 6, 2025
2609 AgriCo St-Aubin
2609 AgriCo St-Aubin
Ort:
St. Aubin, Schweiz
Projektphasen: Wettbewerb 2023
Auftraggeber:
Établissement cantonal de promotion foncière ECPF
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Umweltexpertin:
Ecotec environnement SA
Verkehrsingenieur:
mrs partner sa
Lichtkonzept:
TT Licht GmbH
Visualisierungen:
Atelier Brunecky
Fotografie:
Studio Vulkan
Details:
Ein Campus im Wandel der Landschaft
Der Ort des Projekts AgriCo liegt im Tal zwischen den Hängen von Saint-Aubin und Domdidier in der West-Schweiz. Das ehemals sumpfige Tal ist heute durch eine intensive Agrarnutzung mit anthropogenen, linearen und geometrischen Strukturen in der Landschaft belegt. Diese Strukturen wirken auch auf den Entwurf des Projektstandorts, welcher die Formen als 2 neue Haupt-Achsen aufgreift.
Die Natur-Achse verläuft von Westen nach Osten entlang des bestehenden, naturbelassenen Biotops entlang kleiner Wasserflächen. Ein ökologischer Korridor mit Bezug zur ursprünglichen Sumpflandschaft wird hergestellt. Ein Hauptweg begleitet die Achse. Der Kontrast zwischen Natur und vereinzelt platzierter künstlicher Elemente – geschaffen durch die Neuinterpretation und Umnutzung der symbolträchtigen Elemente
der Bestandsarchitektur – macht den Reiz dieser Achse aus. Sie lädt zum Flanieren, Entspannen und Beobachten von Flora & Fauna ein.
Die Agrar-Achse spiegelt die Kulturlandschaft der Region und des Ortes wider. In Nord-Süd-Ausrichtung verläuft ein zentraler Hauptweg, entlang dessen sich eine städtische Obstplantage nach dem Prinzip der Agroforstwirtschaft entwickelt. Ein Nebenweg erschließt die Baugebiete. Alle zentralen Wegestrukturen sind der sanften Mobilität, dem Fuß-und Radverkehr, vorbehalten.
Das Herz des Geländes ist ein klassischer Park, welcher sich mit den historischen und denkmalgeschützten Gebäuden des Geländes verzahnt. Die Gestaltung der Freianlagen ist eng mit den Funktionen der Gebäude verknüpft. Zwei Plätze, der südliche Haupteingang und der zentrale Platz, ordnen sich in die Achse mit ein.
Die wiederkehrenden, neuinterpretierten Elemente des Gebietes werden die markanten U-Beton-Profile der Dächer der abgerissenen Gebäude sein. Es wird ein Bezug zwischen den historischen Gebäuden und der neuen Entwicklung des Geländes aufgebaut. Die ca. 2,50m breiten Dachelemente werden in verschiedenen Formen wiederverwendet und umgenutzt: als Platzbelag, als wasserführendes Beckenzwischen den beiden Biotopen auf dem Gelände, als zahlreiche über das Gelände verteilte Sitzelemente mit hölzerner Sitzauflage und für einen Empfangspavillon im Süden, der als Buswartehäuschen dient.
Durch eine sensible Neuinterpretation des architektonischen Erbes fügt der Entwurf dem Campus eine neue, moderne Schicht hinzu.