November 6, 2025
2436 Attraktive Innenstadt Zürich
2436 Attraktive Innenstadt Zürich
Ort:
Zürich, Schweiz
Bearbeitungszeitraum:
2020
Auftraggeber:
Tiefbauamt Zürich (TAZ)
Planungsteam: IBV Hüsler Verkehrsplanung, Studio Vulkan
Fotografie:
Studio Vulkan
Details:
Platz schaffen – Raum für Stadtleben
Im Rahmen der Studie zur „Aufhebung innerstädtischer weißer Parkplätze und Umgestaltung der Straßenräume“ wurden auf strategischer Ebene Potenziale für eine zukunftsfähige Transformation des öffentlichen Raums in der Zürcher Innenstadt untersucht. Ziel ist es, die Attraktivität der Innenstadt als Ort für Fuß- und Radverkehr sowie für Aufenthalt, Begegnung und Konsum zu steigern – im Sinne einer menschengerechten, klimaresilienten Stadt.
Möglich wird dies durch eine Neuauslegung des sogenannten „Historischen Parkplatzkompromisses“ von 1996, der unter anderem die ersatzlose Aufhebung von Straßenparkplätzen in begrenztem Umfang erlaubt. Die Studie analysiert exemplarisch zehn innerstädtische Gebiete, in denen die Auswirkungen solcher Maßnahmen auf Verkehr, Stadtklima und Aufenthaltsqualität untersucht werden. Dabei wurden auch komplexe räumliche Konstellationen – etwa das stark belastete Umfeld des Hauptbahnhofs – einbezogen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mehrerer städtischer Ämter spiegelt sich in einem breit angelegten Diskurs über die Qualitäten und Potenziale des Straßenraums wider.
Die Untersuchung zeigt auf, wie sich Bild und Nutzung städtischer Orte verändern könnten, wenn Flächen vom ruhenden Verkehr befreit und gezielt umgestaltet werden. Durch die Umwandlung von Schräg- und Senkrecht- zu Längsparkierungen ließe sich nicht nur Platz für Velowege und Fußgängerbereiche schaffen, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöhen. Wo heute noch Asphalt dominiert, könnten künftig Zonen für Spiel, Aufenthalt, Begrünung und soziale Interaktion entstehen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen – je nach Bestand und Bedarf – von flächigen Umgestaltungen wie Tempo-30-Zonen, Begegnungszonen, Fußgängerbereichen und Promenaden bis hin zu punktuellen Eingriffen: Pocket Parks, Parklets und Quartiersplätze als modulare Bausteine urbaner Aufwertung. In vielen Fällen werden Parkplätze reduziert oder ganz aufgehoben, um Raum für nachhaltige Mobilität und klimatisch wirksame Grünstrukturen zu gewinnen. Dort, wo es funktional erforderlich ist, bleiben Anlieferungszonen und Kurzzeitparkplätze bestehen.
Zentrale Rolle spielt dabei der Klimawandel: Die geplanten Grünflächen, Baumpflanzungen und entsiegelten Bodenflächen tragen nicht nur zur Verbesserung des Mikroklimas und zur Rückhaltung von Regenwasser bei – sie leisten auch einen Beitrag zur ökologischen Resilienz der Stadt und erhöhen spürbar die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.