November 6, 2025

2419 Grasbrook Hamburg

2419 Grasbrook Hamburg

Ort:
Hamburg, Deutschland

Prozess:
Internationaler Wettbewerb in zwei Phasen, 2019–2020

Team:
Studio Vulkan, ADEPT Architects, Antje Stokman

Visualisierungen:
Nightnurse Images, Doug & Wolf

Fotografie:
Studio Vulkan

Details:

Zwischen Stadt, Wasser und Geschichte

Im September 2019 galt es, gemeinsam mit den Bürger:innen Hamburgs und auf Augenhöhe einen Entwurf für die Transformation der ehemaligen Hafenflächen des Grasbrook zu entwickeln. Im zweiphasigen Wettbewerbsverfahren erhielt Studio Vulkan Landschaftsarchitektur die Gelegenheit, zusammen mit dem dänischen Architektur- und Städtebaubüro ADEPT, an der Weiterentwicklung eines gemeinsamen städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzepts zu arbeiten.

Direkt am Hafen, in einem hochdynamischen und vielschichtigen Kontext, entsteht mit dem Grasbrook ein neuer Stadtteil von besonderer Prägung: Die Elbe bildet einen einzigartigen Naturraum, der Hafen gibt dem Ort seine Atmosphäre, die HafenCity bildet das urbane Gegenüber, während die angrenzenden Stadtteile Veddel und Wilhelmsburg als historisch gewachsene, lebendige Quartiere präsent sind.

In diesem Spannungsfeld entwickelt sich der Grasbrook zu einem verbindenden Knotenpunkt – für die Elbinseln ebenso wie für die südlichen Stadtteile Hamburgs.
Der Entwurf des Grasbrooker Tideparks umfasst sämtliche Freiräume des neuen Quartiers – zu Wasser wie zu Lande. Als blau-grünes Herzstück verknüpft er das Moldauquartier mit dem Hafentorquartier und bildet gleichzeitig einen wichtigen Baustein entlang der städtischen Entwicklungsachse „Blaue Veddel“. Über die Holthusen-Promenade und eine ikonische Fußgängerbrücke wird der Tidepark zudem mit dem benachbarten Stadtteil Veddel räumlich und atmosphärisch verbunden.

Die tidebeeinflussten Hafenbecken des Moldau- und Saalehafens werden zum „Deltalabor“: einem Erfahrungs- und Forschungsraum, der die natürlichen Dynamiken dieses amphibischen Lebensraums sichtbar und erlebbar macht. Entlang des Moldauhafens entstehen großzügige Grünräume, die bestehende Bauten einbinden und das markante Überseedach integrieren. So entsteht ein zentraler Parkraum von beeindruckender Größe, dessen Charakter durch das stetig wechselnde Verhältnis von Wasser und Land geprägt ist.

Diese großmaßstäbliche Geste ist nicht zufällig gewählt – sie steht im Einklang mit dem historischen Selbstverständnis der Stadt Hamburg, die sich seit jeher aus landschaftlichen Gegebenheiten heraus entwickelt hat.
Der Grasbrooker Tidepark schafft einerseits eine Verbindung zu einem einzigartigen Naturraum, geprägt von Tide, Fluss und Hafen. Gleichzeitig verknüpft er als zentraler Knotenpunkt den neuen Stadtteil in vielfältiger Weise mit den umliegenden Quartieren – als Ort der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Erlebens von Natur in der Stadt.