November 6, 2025
2326 Eglistrasse Zürich
2326 Eglistrasse Zürich
Ort:
Zürich, Schweiz
Projektphasen:
Planung 2016 – 2022; Realisierung 2022
Bauherrschaft:
Dr. Stephan à Porta-Stiftung, Zürich
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Architektur:
Ken Architekten
Visualisierung:
Nightnurseimages
Fotografie:
Daniela Valentini, Studio Vulkan
Details:
Stadträumliche Differenzierung und soziale Verwebung
Die abschließende Etappe einer langfristig angelegten Erneuerungsstrategie im Zürcher Hardquartier umfasst den Neubau von 148 Wohnungen sowie eines Pflegeheims an der Eglistrasse. Die Freiräume des Areals sind in differenzierte Zonen gegliedert, die sich von straßenseitigen Vorbereichen bis hin zu geschützten, innenliegenden Höfen entwickeln. Das Endstück der Eglistrasse fungiert dabei als räumliches Gelenk – als Übergang und zugleich Trennung zwischen den beiden Baufeldern.
Entlang der Eichbühl- und Eglistrasse wird die ortstypische Vorgartentradition in zeitgenössischer Weise interpretiert: Vorgelagerte Zonen mit Sockelmauern und Hecken zitieren die klassische Typologie, werden jedoch durch eine Stufe von den Erdgeschossen erschlossen und als private Freisitze nutzbar gemacht. So entstehen erweiterte Wohnräume, die die Straße beleben und ein feinmaschiges Gefüge aus Öffentlichkeit und Privatheit schaffen.
Zur Hohlstrasse hin gewinnen die Freiräume einen explizit öffentlichen Charakter. Eine Sitzmauer entlang der Straßenflucht definiert die Raumkante; Natursteinpflaster, chaussierte Beläge und eine begleitende Baumreihe betonen die Orientierung zur Straße – als Antwort auf die wachsende städtebauliche Bedeutung der Hohlstrasse im Zuge umliegender Neubauten.
Das Endstück der Eglistrasse wird als verbindendes Foyer verstanden – ein halböffentlicher Raum mit zentraler Bedeutung für die Quartiersidentität. Ein strukturierter Plattenbelag spannt sich von Fassade zu Fassade und wird von abgehängten Leuchten beleuchtet, wodurch ein atmosphärischer Ort entsteht, der sowohl als soziale Mitte wie auch als Schwelle zwischen den Höfen dient. Mobile Möblierung erlaubt flexible Nutzung und lädt die Bewohner:innen ein, sich den Raum situativ anzueignen.
Die beiden Höfe sind formal vergleichbar, folgen jedoch differenzierten Nutzungsansätzen: Im Zentrum steht jeweils ein baumbestandener Grünraum, gefasst von asphaltierten Erschließungszonen zu den Fahrradabstellräumen sowie zu den angrenzenden Gartenräumen der sogenannten „Lighthouses“. Die Höfe integrieren ein Pavillongebäude, eine offene Spielwiese, Aufenthalts- und Kinderspielflächen sowie einen wassergebundenen Weg, der die verschiedenen Nutzungsbereiche miteinander verbindet. Eine lange Sitzbank mit Heckenrahmung trennt die Spielwiese von den Erschließungszonen und überwindet subtil die Höhendifferenz. Das Motiv der Böschung findet sich in beiden Höfen wieder und wird als landschaftliches Gestaltungselement inszeniert.
So entstehen vielschichtige, funktionale Freiräume, die den Alltag der Bewohner:innen prägen und einen substanziellen Beitrag zur sozialen wie atmosphärischen Qualität der Siedlung leisten.