November 6, 2025

1985 Wohnüberbauung The Cloud Baar

1985 Wohnüberbauung The Cloud Baar

Ort:
Baar, Schweiz

Projektphasen:
Projektwettbewerb 2011, 1. Preis; Realisierung 2016

Bauherr:
Hiag Immobilien Schweiz AG

Landschaftsarchitektur:
Wettbewerb Robin Winogrond;
Ausarbeitung und Realisierung Studio Vulkan Landschaftsarchitektur

Architektur:
Von Ballmoos Krucker Architekten

Fotografie:
Daniela Valentini, Roland Bernath, Studio Vulkan

Detail:

Ein Wohnhof zwischen Intimität und Gemeinschaft

Die Peripherie der Stadt Zug verdichtet sich zunehmend. In einem heterogenen Umfeld, das gewerbliche Strukturen und historische Arbeitersiedlungen mit Blickbezügen zur umliegenden Hügellandschaft vereint, entsteht die Wohnüberbauung The Cloud. Das neue Quartier besteht aus drei Gebäuden, die sich als Ensemble um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Die Zugänge zu den Gebäuden erfolgen teils direkt vom angrenzenden Straßenraum, teils über den zentralen Hof.

Als einziger gemeinschaftlich nutzbarer Außenraum übernimmt der Innenhof sowohl funktionale als auch atmosphärische Aufgaben. Für einige Bewohner:innen stellt er den Hauptzugang zu ihrer Wohnung dar. Aufgrund der räumlichen Enge verlaufen diese Wege in unmittelbarer Nähe zu den privaten Terrassen und Gärten der Erdgeschosswohnungen. Um deren Privatsphäre zu wahren, werden diese Bereiche durch dichte Bepflanzung räumlich gefasst und abgeschirmt.

Der Hof dient zugleich als Ort der Ruhe und Begegnung sowie als Spielfläche für Kinder. So entsteht ein wohnlicher Hofraum, der vielfältige Nutzungen zulässt – ein Ort des Verweilens, Spielens und sozialen Austauschs.

Die Gestaltung des Innenhofs reagiert auf diese komplexen Anforderungen mit einer klaren, zurückhaltenden Struktur. Großformatige Betonplatten, unregelmäßig verlegt, bilden den Bodenbelag. Die dazwischenliegenden, rhythmisch offenen Fugen sind mit Bodendeckern, Sträuchern und punktuell auch mit Bäumen bepflanzt. Der Belag löst sich zum Rand hin auf und geht fließend in angrenzende Rasen- und Pflanzflächen über – es entsteht ein Bild, in dem sich befestigte und grüne Flächen auf selbstverständliche Weise verzahnen. Diese offene Struktur ermöglicht eine mäandernde, langsame Bewegung durch den Hof.

Die dichte, atmosphärische Vegetation trägt nicht nur zur räumlichen Qualität bei, sondern bietet zugleich Sichtschutz vor den oberen Geschossen und stärkt die Rückzugsqualität der Erdgeschossgärten. Im Kontrast dazu öffnet sich im Zentrum eine großzügige Wiesenfläche als sozialer Treffpunkt – ein Ort der Gemeinschaft und Offenheit.

Zur Abschirmung des Grundstücks nach außen wurde eine strukturierte Heckenbepflanzung gewählt. Der angrenzende Außenraum nimmt die erforderlichen Infrastrukturelemente der Wohnüberbauung auf: Spielbereiche für Kinder, Fahrradabstellplätze, Besucherparkplätze, ein Wasserspiel sowie die zentralen Entsorgungsstellen – funktional integriert und gestalterisch eingebunden in die Gesamtanlage.