November 6, 2025
1983 Wohnquartier Am Südpark München
1983 Wohnquartier Am Südpark München
Ort:
München, Deutschland
Projektphasen:
Wettbewerb 2013, 1. Preis; Städtebaulicher Rahmenplan 2014; Vorhabenbezogener Bebauungsplan 2014 – 2015; Realisierung: 2015 – 2019
Bauherr:
BO 143 Projekt
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Städtebau:
von Ballmoos Krucker Architekten
Stadtplanung:
Albert Speer & Partner
Architektur:
KSP Engel Architekten
Fotografie:
Felix Steck, Sebastian Schels, Markus Lanz
Details:
Landschaftsarchitektur als verbindende Mitte
Eine sternförmig organisierte Parkfigur prägt das Erscheinungsbild des neuen Quartiers Am Südpark im Münchener Stadtteil Obersendling. Inmitten eines bislang durch Gewerbenutzungen geprägten städtischen Umfelds entsteht hier kein abgeschlossenes Wohnareal, sondern ein offener, vernetzter Stadtbaustein. Der Park verzahnt sich mit den angrenzenden Freiraumstrukturen der Innenhöfe, bindet übergeordnete Fuß- und Radwegverbindungen ein und wird so zu einem zentralen Freiraumknoten – sowohl innerhalb des neuen Quartiers als auch im stadträumlichen Kontext Obersendlings.
Ein umlaufendes Band aus Wegen und Pflanzungen rahmt den Park räumlich und grenzt ihn zugleich als klar ablesbaren öffentlichen Raum vom Umfeld ab. In Anlehnung an die Vegetationsstruktur des nahegelegenen Sendlinger Waldes formen dichte Baumgruppen eine grüne Kulisse entlang der rückwärtigen Gebäudezeilen des Quartiers. Entlang des Parkrands sind präzise gesetzte Aufenthaltsorte – metaphorisch als „Kanzeln“ bezeichnet – positioniert. Sie ermöglichen gezielte Ausblicke in die Parklandschaft und dienen als ruhige Treffpunkte im Übergang zwischen Quartier und Grünraum.
Das Zentrum des Parks bildet eine großzügige, offene Wiesenfläche. Leicht topografisch vom Siedlungsrand abgehoben, wird sie zur sozialen Mitte des Quartiers – ein Ort für gemeinschaftliche Aktivitäten, sei es das sommerliche Grillfest oder das spontane Fußballspiel am Sonntagnachmittag.
Ergänzt wird das Freiraumgefüge durch bepflanzte Innenhöfe und gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen, die die Vielfalt des Quartiers unterstreichen. Funktionale Infrastrukturelemente werden nicht kaschiert, sondern bewusst in die Gestaltung integriert: So dient etwa ein Belag aus Rasengittersteinen nicht nur als Feuerwehrzufahrt, sondern entfaltet als abstrahiertes Muster eine gestalterische Wirkung im Hofraum und trägt zur Identitätsbildung bei.
Auf den Dächern entstehen durch die Einhausung technischer Schachtbauwerke mit metallischen Rankgitterkonstruktionen grüne Aufenthaltsorte. Diese Pergolen schaffen schattige Rückzugsräume und fördern durch ihre prägnante Gestaltung das soziale Miteinander – sie bilden zugleich funktionale wie atmosphärische Höhepunkte des neuen Quartiers.