Dezember 13, 2025
6201 Universitätscampus Stuttgart
6201 Universitätscampus Stuttgart
Ort:
Stuttgart Vaihingen, Deutschland
Realisierung:
Geplant bis 2035
Bauherr:
Universitätsbauamt Stuttgart
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan in Arbeitsgemeinschaft mit von K Landschaftsarchitekten
Details:
Angelegt in seiner Grundstruktur von 1950 bis 1975 als Bildungsstadt in der Landschaft, prägen nicht nur der raumbildende Baumbestand, sondern auch zahlreiche Skulpturen und Kunstwerke im Freiraum sowie eine ausdrucksstarke Belagssprache den Charakter der Universität Stuttgart in Vaihingen. Im Abgleich mit den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Freiräume werden heute Herausforderungen und Probleme sichtbar. Barrierefreie Erschließungswege, Sichtbarkeit, eine selbstverständliche Orientierung und nachhaltige Ansätze im Umgang mit Regenwasser sind im bestehenden Freiraumgefüge heute nicht spürbar.
Mit einem wohlwollenden Blick auf die ausdrucksstarke
Gestaltung des Campus und seine teilweise skurrilen Elemente im Bestand, und mit gleichzeitig beherzten Maßnahmen zur Behebung wichtiger Defizite im Freiraum, wird das Freiraumgefüge nachgeschärft:
Die Vergangenheit des Areals ist Teil seiner Zukunft
Die Maßnahmen im Freiraum bauen auf den Grundideen der ursprünglichen Anlage auf. Anstatt dem Campus eine neue Identität überzustülpen, werden vorhandene Qualitäten herausgeschält. Baumbestand, Belagsstruktur und Kunstwerke werden erhalten oder als Spolien in die weitergestaltete Freianlage integriert.
Ein lesbares Freiraumgerüst als klare Raumstruktur
Innerhalb der Vielzahl unterschiedlicher Bauten bildet der Freiraum das tragende Gerüst des Campus. Seine klare Prägnanz trägt entscheidend zur Identität und Funktionalität der Universität bei und bildet die Basis für vielfältige zukünftige Entwicklungen. Basierend auf dem Bestand und neuen Bedürfnissen gliedert sich der Raum mit Parkring, Markt der Universität, der Mitte, der Promenade und den Boulevards in verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Atmosphären und Funktionen.
Stärkung der Durchlässigkeit und Zugänglichkeit
Eine klare Erschließung der einzelnen Räume ist Voraussetzung für die Zukunft der Wissensstadt. In klaren Hierarchien und entflochtenen Wegebeziehungen entsteht mit dem Beitrag ein Wegesystem mit durchgehend hoher Bewegungs- und Aufenthaltsqualität. Ein Fußwegenetz in weichen, barrierefreien Gefällelinien verknüpft die wichtigsten Campusadressen und wird den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht.
Eine blau-grüne Infrastruktur für hohe Biodiversität und Hitzemilderung
Der Umgang mit Regenwasser ist ein zentraler Bestandteil des Konzepts. Die Regenentwässerung ist einfach, zugänglich und sichtbar konzipiert. Belagsflächen sind reduziert und versickerungsoffen gestaltet. Das Regenwasser aus den Straßenräumen wird in einer Regenwasserkaskade gesammelt und lokal versickert. Im zentralen Freiraum des Marktes der Universität wird das Regenwasser den Grünflächen und Baumrigolen zur Versickerung zugeleitet.