November 6, 2025
2225 Atmos Zürich
2225 Atmos Zürich
Ort:
Zürich, Switzerland
Realisierung:
2019 – 2021
Auftraggeber:
psp Realestate AG
Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan
Architektur:
EM2N Architects
Fotografie:
Daniela Valentini
Details:
Industrielle Spuren, urbane Zukunft
Zürich West hat in den vergangenen Jahren eine rasante städtebauliche Transformation durchlaufen – mit spürbaren Auswirkungen auf die Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums. Der zunehmende Nutzungsdruck auf Freiflächen führte zu einem Wandel in der Struktur des vormals industriell geprägten Gebiets: Durchlässigere Parzellen und neue Wegebeziehungen machen das Areal heute zu Fuß erlebbar – jenseits der früher dominanten Verkehrsmittel Auto und Fahrrad. Unterschiedliche gestalterische Prinzipien tragen dazu bei, dem Quartier eine eigenständige Identität zu verleihen, die bewusst zwischen menschlichem Maßstab und industriellem Erbe vermittelt.
Das Atmos-Areal liegt in unmittelbarer Nähe zu einem der markantesten landschaftlichen Merkmale Zürich Wests – der bestehenden Pappelallee entlang der Förrlibuckstrasse. Die neue Bebauung schafft Raum und Rückhalt für diese grüne Linie, welche nun als klare Raumkante und landschaftlicher Rahmen den Ort prägt und definiert.
Eine einheitliche Bodenmaterialität stärkt das Freiraumkonzept als zusammenhängendes Ganzes. Der robuste Asphalt erinnert an die industrielle Vergangenheit des Standorts. Großformatige Betonplatten und kiesgefüllte Einleger strukturieren die Fläche, ohne sie zu fragmentieren. Ein mit Kletterpflanzen bewachsener Pavillon, positioniert auf einer der Kiesinseln, markiert einen Ort subtiler Zusatznutzung. Eine beliebte Bäckerei hat hier ihren Platz gefunden und macht den Ort zu einem belebten Treffpunkt – einem Quartiersplatz mit lokalem Charakter.
Holzpalisaden in unterschiedlichen Höhen umrahmen spielerisch den Platz, schaffen Übergänge zwischen Begegnungszonen und Eingängen und fungieren gleichzeitig als beliebtes Spielangebot für Kinder.
Ein weiterer, wesentlicher Bestandteil des Projekts ist der Dachgarten – eine grüne Oase über der Stadt, deren Bedeutung im Kontext von Zürich West stetig wächst. Der Garten dient nicht nur den Bewohner:innen als privater Rückzugsraum, sondern ist auch Teil einer sich verdichtenden grünen Dachlandschaft, die im Quartier zunehmend als Kompensationsraum für fehlende Erdgeschossbegrünung fungiert. Denn gerade im stark frequentierten Erdgeschossbereich fehlen oft die Voraussetzungen für eine naturnahe Entsiegelung und Bepflanzung.
Das Dach ist integraler Bestandteil eines dezentralen Wassermanagementsystems. Die intensive Begrünung und der Aufbau mit Hochbeeten ermöglichen die Zwischenspeicherung von Regenwasser. Durchlässige Wegestrukturen aus Rasenfugenpflaster ergänzen das System. Das gespeicherte Wasser wird in Trockenperioden langsam an die Vegetation abgegeben – ein ressourcenschonender Beitrag zur Klimaanpassung im urbanen Raum.