November 7, 2025

2161 Les Jardins de la Gradelle Genf

2161 Les Jardins de la Gradelle Genf

Ort:
Cologny Genf, Schweiz

Projektphasen:
Wettbewerb 2017, 1. Preis; Realisierung 2019 – 2020

Bauherr:
Real Investissement Immobilier

Landschaftsarchitektur:
Studio Vulkan

Architektur:
LRS Architectes

Fotografie:
Daniela Valentini, Studio Vulkan

Detail:

Die Gartenstadt neu denken

Das Projekt versteht sich als zeitgenössische Interpretation der Gartenstadt und verbindet auf subtile Weise menschliche und landschaftliche Dimensionen. Im Zentrum eines großzügigen Gartens sind drei Baukörper mit unterschiedlichen Volumina eingebettet. Diese Komposition antwortet spielerisch und nicht repetitiv auf den heterogenen baulichen Kontext der Umgebung, der von großformatigen zehnstöckigen Wohnbauten im Südosten und kleinteiligen Doppelhäusern im Westen geprägt ist.

Jede Wohnung ist als innere Landschaft konzipiert – mit einem offenen Wohnraum, der sich großzügig um eine loggiaartige Ecke organisiert. Die privaten Räume werden in das Volumen des Hauses zurückversetzt, wodurch sich der Garten als offener gemeinschaftlicher Raum entfalten kann.

Ein geschwungener Rundweg entlang der Grundstücksgrenzen verbindet alle infrastrukturellen Elemente des Parks – Spielbereiche für Kinder, Besucher:innenparkplätze, Fahrradabstellplätze und Zugänge zum öffentlichen Straßenraum. Zwischen diesem Weg und den Gebäuden entsteht ein weiter, halböffentlicher Freiraum, der von extensiven Blühwiesen geprägt ist. Der zentrale Innenhof des Blocks bleibt den Bewohner:innen vorbehalten und bietet mit seinen dezent inszenierten Zugängen eine zurückhaltende, wohnliche Atmosphäre.

Um die beiden Freiraumbereiche subtil voneinander zu differenzieren, ist der Rundweg aus einem anderen Material ausgeführt als die asymmetrisch verlegten Platten im Bereich der Gebäude und des Gartens – dem landschaftlichen Herzstück des Quartiers.

Der wertvolle Gehölzbestand des Gartens wird weitgehend erhalten und in das Vegetationskonzept integriert. Entlang des äußeren Wegs, zur Straße hin, werden großkronige Parkbäume ergänzt, während im Kernbereich kleinere bis mittelgroße Arten das Bild bereichern. So wächst über die Jahre ein grüner Rahmen heran. Die Auswahl der Pflanzarten basiert auf einer Analyse der benachbarten Gärten – sie orientiert sich an den standortgerechten, bereits bewährten Gehölzen des Quartiers.